Coaching - was ist das überhaupt?

    Coaching - ist das nicht einfach ein anderes Wort für Psychotherapie? Wo ist der Unterschied zu Beratung, Training, Mentoring oder Supervision?

    Mit einem Pinsel streicht man eine Wand. Mit einem Hammer schlägt man einen Nagel in ein Brett. Mit einem Bohrer bohrt man ein Loch. Es sind alles Werkzeuge, aber mit unterschiedlicher Funktion. Und je nachdem, was man erledigen will, wird man ein anderes auswählen.

     

    Am Anfang eine Definition:

    Unter "Coaching" wird klassischerweise eine personenbezogene, individuelle Einzelberatung zu beruflichen oder privaten Themen verstanden. Coaching ist eine Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist ein zielgerichtetes Gespräch, das Dich inspirieren soll, das Leben zu leben, das Du Dir wünscht.

     

    Ein persönlicher Konflikt, ein Problem, die Entscheidung zwischen Alternativen - gemeinsam mit anderen Methoden ist die Lösungsorientierung. Die Methodik und der Ansatz ist jedoch ein andere.

    Im Coaching geht es darum, neue Perspektive zu entwickeln. Menschen haben Blockaden, Betriebsblindheit oder ein Scheuklappendenken. Sie handeln immer in gleichen Mustern. Sie sehen sich als hilfloses Opfer. Ein Coaching regt also dazu an, die gedankliche Ausrichtung zu ändern. Alternativen oder einen neuen Sinn zu finden.

     

    Coaching ist kein Training. In einem Training sollen bereits vorhandene Fähigkeiten weiter entwickelt werden. Eine Verbesserung des Laufstils, grammatikalische Feinheiten in einer Sprache, Klavier spielen, ein Fahrrad reparieren, besser präsentieren können  ....

     

    Coaching ist kein Mentoring  Zum einen findet Mentoring meist nur im beruflichen Umfeld statt. Der Mentor unterstützt den Mitarbeiter(in oder die Führungskraft gezielt bei seiner Arbeit. Oft stehen Karrierethemen oder das Firmenwohl im Vordergrund. Der Coach hingegen ist neutral, hat die Probleme des Klienten/Klientin im Fokus. Meist geht Mentoring über einen längeren Zeitraum, während Coaching zeitlich begrenzt ist. Ein Mentor gibt Wissen weiter, da er aufgrund seiner Erfahrung schon weiter entwickelt ist.

     

    Coaching ist keine Beratung Ein Coach ist neutral. Er zeigt Alternativen auf, gibt jedoch keine Ratschläge wie z.B. bei einer Berufs- oder Finanzberatung. Der Ansatz bei der Beratung ist, dass der Kunde/Kundin Hilfe von außen benötigt oder einen Rat, wenn etwas schief gegangen ist. Im Coaching geht es darum, z.B. mit Hilfe spezieller Fragen, die Reflexion und den Denkprozess des Klienten anzuregen. Es werden allenfalls Vorschläge gemacht, die die Person dazu führen, dass er eigenständig Lösungen entwickelt.

     

    Coaching ist keine Psychotherapie. Angststörungen, Depressionen, ein schweres Trauma usw. - können und dürfen nicht Thema eines Coachings sein. Es ist nötig, psychische Krankheiten klar abzugrenzen und in einer adäquaten Weise von dafür ausgebildeten Ärzt(inn)en oder Therapeut(inn)en behandeln zu lassen.

    Im Coaching werden manchmal psychotherapeutische Methoden eingesetzt. Und es gibt ein Grauzone zwischen einem Problem und einer Störung, die einer Behandlung bedarf (als Orientierung kann hier die ICD-10-Klassifizeriung dienen)

    Psychotherapie ist aber oft auf die Vergangenheit und das Heilen emotionaler Wunden ausgerichtet - Vergewaltigung, Unfall- oder Kriegserlebnisse. Redeangst ... Meist liegt der Fokus auf der Erforschung der Ursachen und wie diese beseitigt werden können. Coaching hingegen ist auf die Zukunft fokussiert.

     

    Es gibt unterschiedliche Arten von Coaching

    . Vor-Ort, Online oder Telefon-Coaching

    . Einzel- oder Gruppencoaching (bei letzterem geht es oft um die Verbesserung der Zusammenarbeit / Kommunikation

      eines Teams oder eine Stärkung des Wir-Gefühls)

    . privates oder reines Business-Coaching

    . internes oder externes Coaching (im beruflichen Umfeld, also woher der Coach kommt)

    . Projekt-, Konflikt-, Hypnose-, Finanz-, Team-, Outdoor-, Astrologie-Coaching - der Markt ist groß ....

     

    Was können Themen eines Coachings sein?

    . Ziele (Karriere, Geld, Beziehungen, Gesundheit, persönliche Entwicklung....)

    . Ausgeglichenheit (Prioritäten setzen, Dinge los lassen, Stress reduzieren .....)

    . persönliche Entwicklung und Wachstum

    . Lösung eines Konflikts mit Partner(in), Kollegen oder Vorgesetztem

    . Änderung von hinderlichen Gedankenmustern oder Verhaltensweisen

    . neue Handlungsmöglichkeiten entdecken

    . Energieräuber eliminieren, neue Motivation und Lebensenergie bekommen

    . Sinn finden (was sind meine Talente, wo will ich diese einsetzen, was sind meine Werte .....)

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